Braunschweig

Bis zur Gründung des Deutschen Reichs war das Herzogtum Braunschweig ein selbständiger Staat. In den Jahren von 1852 bis 1867 erschienen hier rund 20 verschiedene Briefmarken. Alle zeigen das braunschweigsche Landeswappen mit dem springenden Pferd, das jedoch auf allen 20 Briefmarken unterschiedlich dargestellt wird. Die Briefmarken aus Braunschweig zählen zu den Ausgaben der »altdeutschen Staaten« und sind meist sehr teuer.

Als das Herzogtum Braunschweig am 1. Januar 1852 dem Deutsch-Österreichischen Postverein beitrat, gab es hier die ersten Briefmarken zu je 1, 2 und 3 Silbergroschen. Die unterschiedlichen Währungen machten jedoch die Differenzierung der Portostufen sehr schwierig. Das für das eigene Postgebiet gültige Porto konnte nicht in die Portostufen des Deutsch-Österreichischen Postvereins umgerechnet werden. Diese Tatsache war Anlass genug, um die Briefmarken in Vierteln zu teilen. So erschien 1857 eine Marke zu 4/4 Gute Groschen, sprich 3 Braunschweigsche Silberpfennige. Diese Briefmarke hatte die Besonderheit, dass sie bei Bedarf in vier Teile geschnitten werden konnte. Somit konnte man auch in den unterschiedlichen Währungen das richtige Porto auf den Brief kleben.

Die Posthoheit des Herzogtums Braunschweig blieb bis zum 31. Dezember 1867 erhalten. Ab 1868 wurde der Postdienst vom Norddeutschen Postbezirk übernommen. Bis zu diesem Tag waren die bisher ausgegebenen Briefmarken gültig. Die letzte Briefmarkenserie wurde am 1. Oktober 1865 ausgegeben. Diese Serie unterschied sich allgemein von den anderen Serien, in ihrer Gestaltung, sowie in ihrem Aussehen.